Ausstellungszeitraum:
23. November bis 16. Dezember 2018
(verlängert bis 22. Dezember 2018)
Wie werden aus Ideen und Bildern Stoffe? Wie funktioniert Inspiration? Der Textildesigner Martin Leuthold vertraut in die Kraft der Bilder, der Architektur und der Natur. Sein Garten hat ihm stets ebenso wichtige Inspirationen geliefert wie die Kunst. Er sammelt Kunstpostkarten aus den Museen der Welt. Seine Sammlung vereint Motive aus allen Jahrhunderten und ist inzwischen auf 4’500 Postkarten angewachsen. Für ein Porträt in der schweizerischen Architekturzeitschrift «Hochparterre» hat der Textildesigner seine Postkartensammlung auf dem Boden der Kunst Halle Sankt Gallen ausgebreitet und die Künstlerin Katalin Deér hat ihn dabei fotografiert. Katalin Deér blickt Martin Leuthold mit der Kamera über die Schulter, hält ihn fest bei der Arbeit inmitten der Postkarten. In der gemeinsam entwickelten Konzeption der Ausstelllung, bei der die Fotografien als grosses Vlies auf dem Boden des Architektur Forum Ostschweiz aufgeklebt sind, wird dieser Blick über die Schulter wiederholt und noch einmal aufs Neue möglich. Katalin Deérs Fotografien bewahren die physische Präsenz des Fotografierten und der Postkarten. Sie sind nicht nur ein Bild, sondern erscheinen hier wieder körperhaft. Die Fotografien lassen den Kunstmotiven ebenso Raum wie dem Menschen.
Martin Leuthold war über vier Jahrzehnte Creative Director der Jakob Schlaepfer AG und ist eine prägende Figur des schweizerischen Textildesigns. Seine Kreationen schafften es bis auf die Laufstege von Paris und London. In St.Gallen kuratierte Leuthold 2011 im St.Galler Textilmuseum die Ausstellung «StGall, Textilgeschichten aus acht Jahrhunderten» und zeigt ab 18. Dezember 2018 gemeinsam mit der Künstlerin Siegrun Appelt eine Installation in der Stiftsbibliothek St.Gallen. 2013 wurde Martin Leuthold für sein Werk mit dem Schweizer Grand Prix Design geehrt und im Jahre 2017 erhielt er den Anerkennungspreis der Stadt St.Gallen.
Die Künstlerin Katalin Deér ist regelmässig an Ausstellungen im In- und Ausland vertreten und realisierte vielbeachtete Kunst am Bau - Projekte unter anderem in St.Gallen und Arbon. Sie erhielt 2007 einen Werkbeitrag der Stadt St.Gallen, 2012 einen Werkbeitrag des Kantons St.Gallen und 2013 einen Förderpreis der Stadt St.Gallen. Aktuell ist ihre Arbeit in der Ausstellung «Heimspiel» im Kunstmuseum St.Gallen zu sehen.