Lika Nüssli überwindet Gattungsgrenzen, Raumgrenzen und thematisiert in ihren grossformatigen Arbeiten die Migration als Grenzerfahrung. Die Installation im Architekturforum verbindet Wände und Boden, sie breitet sich aus bis unter die Raumdecke. Mit Stoffbahnen schafft Lika Nüssli Räume im Raum, die doch keine sind. Sie arbeitet mit der bestehenden Architektur und konfrontiert sie mit einem fragilen, durchscheinenden Gegenüber. Das Temporäre und Labyrinthische der Wände aus Papier- und Stoff steht im Einklang mit Lika Nüsslis künstlerischer Auseinandersetzung mit Flüchtenden aus aller Welt. Deren prekäre Situation, die Unsicherheit und Gefährdung thematisiert sie in starken Bildern und ebenso poetischen wie treffsicheren Sätzen. Wort und Bild gehen ineinander über, Zeichnung und Malerei treffen sich und weisse Flächen bieten Freiraum zum Selberweiterdenken.