Zeichnen ist wie Wandern. Zeichnen ist die Konzentration aufs Wesentliche. Zeichnen ist Bewegung auf dem Papier und im Raum. Anita Zimmermann zeichnet mit der Airbrush-Pistole auf grosse Formate frei aus der Hand heraus. Seit einigen Jahren verwendet Anita Zimmermann Ausschusspapiere von Druckhintergründen der Textilfirma Jakob Schläpfer AG als Bildtäger. Schwach sind die Stoffmuster noch sichtbar. Manchmal sind es nur Streifen oder monochrome Farbtöne. Muster und Farben sind Überbleibsel des Vorherigen und Basis für das Neue. Sie durchdringen das Bild und mischen sich dennoch nicht ein. Anita Zimmermanns Motive agieren eigenständig auf der Fläche. Affen, Füchse, Kinder, geometrische Körper und Hände begegnen einander und führen lebhafte Dialoge, ohne Sprache, sondern mit Gesten, Blicken und über raumliche Bezüge. Anita Zimmermann lässt den Bildern viel Raum auf dem Papier und und knüpft zugleich ein dichtes Netzwerk aus dem heraus eine erzählerische Ebene entsteht. Im Architektur Forum Ostschweiz ergänzt die Künstlerin das Geflecht an Motiven mit räumlichen Körper unterschiedlichster Herkunft – vom Spielzeug bis zur PET-Flasche. Die monochrom eingefärbten Objekte sind die Schnittstellen zwischen Zeichnungen und Raum und stärken das Bewusstsein für das Körperhafte der Zeichnung.