Priska Rita Oeler – schräg vis-à-vis
Die St.Galler Künstlerin Priska Rita Oeler untersucht die Wechselwirkung von künstlerischer Handlung und Material: Wie verhält sich rohes Leinengewebe neben und unter dem Farbauftrag? Wie beeinflussen roh belassene Leinenflächen und mit Farbe bedeckte Flächen einander? Wie interagieren unterschiedliche Farbtöne, Farbmischungen und ihre Dichte mit der rohen Leinwand? Die exakten Konturen geometrischer Farbflächen treffen auf geknitterte, geschrumpfte, faltige Rohleinwand. Das Gewebe wird gedehnt, schrumpft, wird geglättet. Dadurch ergeben sich Kontraste nicht nur innerhalb bemalter und unbemalter Flächen, sondern auch zwischen den glatten Flächen und den in den Raum hinein gewölbten Partien. Durch diese dreidimensionale Ausformung erhält jedes Bild Objektcharakter. Die Ausstellung im Architektur Forum Ostschweiz zeigt die aktuellen Recherchen der Künstlerin.
Priska Rita Oeler ist 1961 in Altstätten SG geboren und lebt und arbeitet in St.Gallen. Sie absolvierte ihre Ausbildung von 1985 bis 1986 und von 1988 bis 1989 an der Schule für Gestaltung St.Gallen und studierte von 1990 bis 1994 an der damaligen Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ. Längere Arbeitsaufenthalte führten sie nach Madrid, Shanghai und mehrmals nach London. Ihre Arbeiten waren unter anderem präsent im Ausstellungssaal Katharinen (2009) und im Nextex (ebenfalls 2009). 1996 erhielt Priska Rita Oeler einen Förderpreis der Stadt St.Gallen, 2006 einen Werkbeitrag des Kantons St.Gallen und 2008 sowie 2019 einen Werkbeitrag der Stadt St.Gallen.