CUT IN - CUT OUT
Monika Sennhauser ist die erste Künstlerin, die im Rahmen der städtischen Ausstellungen ihre zweite Einzelpräsentation im Architektur Forum Ostschweiz zeigt. Seit ihrer Ausstellung «Nows» sind genau zehn Jahre vergangen. Damals waren Spiegelinstallationen und Videos ihrer Sonnenstandsforschungen zu sehen. Die Sonne, Licht und dessen Brechung, Farben und andere optische und astronomische Phänomene sind zentral in Monika Sennhausers Arbeit. Die Künstlerin setzt ihre Erforschungen und Erkenntnisse zeichnerisch, fotografisch, filmisch oder installativ um. Wichtig ist dabei immer der Raum, durch den sich das Licht bewegt, in dem es seine Schatten wirft oder Reflektionen hervorruft.
Für «CUT IN – CUT OUT» hat sich Monika Sennhauser in besonderem Mass auf den Raum konzentriert: Sie hat ihr Atelier seit langem im Lagerhaus und hat die Geschichte des 150 Meter langen Backstein Gebäudes recherchiert. Lange diente es als Zollfreilager, inzwischen beherbergt es Ateliers, Kulturinstitutionen, Gastronomie und Geschäftsräume. Monika Sennhauser öffnet im zweiten Obergeschoss die ursprünglichen Lagerhaustüren zum heutigen Ausstellungsraum. Sie lenkt den Blick auf den Gebäuderhythmus, auf die Durchlässigkeit der alten Architektur und auf die Qualität eines offenen Raumsegmentes. Sie forciert mit ihrem präzisen und radikalen Eingriff in die bestehende Bausubstanz das bewusste Erleben eines Raumgefühls und der Bewegungen in einem Baukörper.
Monika Sennhauser (*1954) lebt und arbeitet in St.Gallen. Sie studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich und ist seither als Bildende Künstlerin tätig. Sie erhielt 1985 ein Atelierstipendium für das Istituto Svizzero di Roma und 1992 für das Atelier der Städtekonferenz Kultur in Kairo. Arbeitsaufenthalte führten sie unter anderem nach Feuerland und Patagonien, Spitzbergen, Grönland, Hammerfest, Mexiko City und New York. Sie erhielt 1995 und 2012 einen Werkbeitrag der Stadt St.Gallen und 1999 einen des Kantons, sowie 1989 einen städtischen Förderpreis.
