

.jpg/_jcr_content/renditions/cq5dam.thumbnail.319.319.png)
Strategie Biodiversität
Mit der Biodiversitätsstrategie möchte die Stadt St.Gallen ökologisch wertvolle Lebensräume sowie die darin lebenden Tier- und Pflanzenarten erhalten, vernetzen und fördern. Nur durch einen bewussten und sorgfältigen Umgang kann sich die biologische Vielfalt positiv entwickeln.
Mit der Biodiversitätsstrategie steht den Behörden, den beteiligten Fachpersonen wie auch der Stadtbevölkerung ein wichtiges Instrument für die Sicherung und Förderung der Biodiversität zur Verfügung. Sie beinhaltet acht Handlungsfelder mit 46 Ziele und 114 Massnahmen. Im detaillierten Massnahmenplan sind zudem Zuständigkeiten, Ressourcen und Erfolgskontrolle definiert.
Die Strategie soll innerhalb der kommenden 10 Jahre (2022 bis 2032) massnahmenorientiert umgesetzt werden.
Kostenloses Beratungsangebot für mehr Biodiversität in Privatgärten
Viele gepflegte Hausgärten und Liegenschaftsumgebungen haben das Potenzial, zusätzlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Deshalb bietet Stadtgrün St. Gallen seit diesem Jahr eine kostenlose Beratung für alle Interessierten an. Fachpersonen beantworten konkrete Anfragen, kommen vor Ort und helfen erste Projektenwürfe zu skizzieren. Ob es um die Wahl des richtigen Saat- oder Pflanzgutes geht, das Anlegen von Strukturen, den Abbau von Barrieren oder Dach- und Fassadenbegrünungen – jede Anfrage ist willkommen. Interessierte können sich via E-Mail wenden an: naturberatung@stadt.sg.ch .
Lebensraumförderung und Siedlungsökologie
.jpg)
Ökologisch wertvolle Lebensräume der Stadt werden erhalten, aufgewertet und neu geschaffen. Zusätzliches Baumvolumen verbessert die Siedlungsökologie und kühlt das Stadtklima.
Lebensraumvernetzung

Die Vernetzungen der verschiedenen Lebensräume sind essenziell, damit sich Tier- und Pflanzenarten zwischen den unterschiedlichen Grünflächen fortbewegen können. Deshalb werden intakte Vernetzungskorridore erhalten und wenn notwendig ergänzt. Isolierte Lebensräume erschliessen sich dadurch.
Artenförderung
.jpg)
Mit der Überbauung und Zerstückelung der Lebensräume und dem Klimawandel kommen seltene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten verstärkt in Bedrängnis. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, sind gezielte Fördermassnahmen nötig.
Genetische Vielfalt
.jpg)
Um die genetische Vielfalt zu fördern, wird in der der Grünraumgestaltung auf den Einsatz von regionalem Saat- und Pflanzgut geachtet.
Invasive Neophyten
.jpg)
Invasive Neophyten breiten sich aus und können die einheimische Vegetation nach und nach verdrängen. Mit Gegenmassnahmen sollen Schäden an Lebensräumen und Infrastruktur sowie die daraus entstehenden Folgekosten reduziert werden.
Ökologischer Ausgleich
.jpg)
In intensiv genutzten Gebieten ist ein ökologischer Ausgleich vorgesehen. Dessen Umsetzung fördert die Biodiversität und schafft Erholungsräume für die Bevölkerung ziehen.
Beratung, Information und Förderung
.jpg)
Die gezielte Sensibilisierung und Informationsvermittlung zum Thema «Biodiversität» fördert das Verständnis bei den zuständigen Dienststellen und der Bevölkerung. Mit Anreizsystemen kann die Biodiversität besonders effizient gefördert werden.
Monitoring
.jpg)
Mit einem Monitoring sowie Wirkungskontrollen lassen sich der Zustand und die Entwicklung der Biodiversität erfassen und Rückschlüsse auf die Entwicklung und die Wirksamkeit der Massnahmen ziehen.
Ökologisch wertvolle Strukturen und Elemente bieten Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Die Umsetzung ist häufig einfach. Biodiversitätsförderung ist somit in jedem Garten oder sogar auf dem eigenen Balkon möglich.
Blumenwiese
.jpg)
Wo Rasen nicht häufig betreten und genutzt wird ist Platz für eine Blumenwiese. Rasenflächen sind ökologisch kaum wertvoll und brauchen aufwändige Pflege. Blumenwiesen sind wichtige Lebensräume, brauchen wenig Pflege und sind dem Rasen auch gestalterisch und optisch überlegen. Für eine Neuanlage ist eine Beratung bezüglich. Standort und Saatgut zu empfehlen. Auch wenn ein bisher regelmässig gemähter Rasen nur noch 2x jährlich gemäht wird, stellt sich nach und nach eine höhere Pflanzenvielfalt ein. Sie wird jedoch nicht die Qualität einer Neuansaat erreichen.
Ruderalfläche
.jpg)
Nährstoffarme und gekieste Bereiche sind Lebensräume spezialisierter, lichtbedürftiger und schnellwachsender Pflanzen. Viele Insekten profitieren von diesem Lebensraum. Ruderalflächen sind somit richtige Hotspots der Biodiverstitätsförderung. In der freien Natur sind sie selten geworden. Im Siedlungsraum haben diese Lebensräume Platz und können an sonnigen und trockenen Standorten geschaffen werden.
Asthaufen
.jpg)
Ast- oder Laubhaufen bieten Versteck und Unterschlupf für Igel, Erdkröten, Blindschleichen und weiteren Tierarten. Asthaufen werden von Igeln nicht nur als Winterquartier genutzt, sondern bieten ihnen auch im Sommer wichtige Versteckmöglichkeiten auf ihren Streifzügen. Laub fällt in den meisten Gärten an. Anstatt alles abzuführen kann ein Teil zum Laubhaufen aufgeschichtet werden. Auf Beeten verteilt, bietet Laub einen Winterschutz für frostempfindliche Pflanzen oder dient als Nährstofflieferant. Häufig werden Ast- und Laubhaufen kombiniert.
Steinhaufen
.jpg)
Vor allem Reptilien profitieren von Steinhaufen oder anderen Steinstrukturen wie z.B. Trockenmauern. Auch Schmetterlinge finden gerne darin Unterschlupf. Angelegt wird der Steinhaufen am besten an einer sonnigen Stelle. In Frage kommen vor Ort vorhandenes Steinmaterial, auch Abbruchmaterial wie zerbrochene Betonplatten können genutzt werden, oder zugeführtes Material aus einem Steinbruch der Region.
Wasser
.jpg)
Feuchte Standorte, Kleingewässer, Pfützen oder Wasserbecken sind im Siedlungsbereich seltene Lebensräume. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind auf naturnahe Gewässer angewiesen. Kleine Wasserflächen bis hin zu grossen Weihern sind wichtige Lebensräume oder Trittsteine im Siedlungsraum. Auch Versickerungsanlagen können temporäre, interessante Feuchtstandorte bilden. Zudem ist Wasser ein attraktives Gestaltungselement und sorgt durch die Verdunstung für kühlere Luft.
Hecken
.jpg)
Hecken werden häufig als Sichtschutz oder als Abgrenzung verschiedener Nutzungen angelegt. Wo kein Platz ist, werden Hecken regelmässig in Form geschnitten. Wo mehr Platz vorhanden ist, sind Wildhecken aus heimischen Gehölzen eine wertvolle Alternative. Beeren und Früchte bieten zahlreichen Vögeln und Säugetieren Nahrung, Gehölze mit Dornen bieten Schutz. Hecken stellen so wichtige Vernetzungselemente dar, in welchen Tiere gut geschützt und versteckt von einem Lebensraum zum nächsten wandern können.
Dach- und Fassadenbegrünung
.jpg)
Fassaden- und Dachbegrünung erweitert das Lebensraumspektrum und bieten dort zusätzliche Grünfläche, wo sonst häufig niemand Raum und Platz beansprucht. Gleichzeitig leisten Fassaden- und Dachbegrünungen auch bezüglich Klimawandel einen grossen Beitrag.
Nisthilfen
.jpg)
Nisthilfen können Arten fördern, die in der Siedlung zwar geeignete Lebensbedingungen finden, aber keine geeigneten, natürlichen Möglichkeiten zum Nisten. Besonders bei Mauerseglern sind Nisthilfen an Gebäuden von grosser Bedeutung. Auch Fledermäuse oder Wildbienen können mit künstlichen Nisthilfen unterstützt werden. Stadtgrün berät Hauseigentümerinnen und -eigentümer, ob ihr Gebäude zum Anbringen von Nisthilfen geeignet ist.
.jpg)
Im Quartier Schoren liegt eine von zahlreichen neu bepflanzten Baumscheiben – so werden die freien Bereiche rund um den Strassenbaum genannt. Das Resultat überzeugt aus optischer und ökologischer Sicht. Kaum blühen die ersten Stauden, wimmelt es in diesen Flächen von Insekten.
.jpg)
Anstelle der monotonen Hainbuchenhecke wächst am Mannenweiher seit 2022 ein artenreiches Wildgehölz. Ein paar Jahre wird es noch dauern, dann wird der Weg zum Bad von einem Gehölz gesäumt sein, das für Vögel, Wildtiere und Insekten Lebensraum und Nahrung bietet.
.jpg)
Im Friedhof Feldli wurde an einer sonnigen Stelle eine neue Ruderalfläche angelegt. Noch präsentiert sich die Fläche eher karg, später wird die Fläche bezüglich Artenvielfalt auftrumpfen können.

An ausgewählten, zentralen und repräsentativen Orten nimmt die Stadt im Frühling und im Sommer Pflanzungen mit unterschiedlichen Blumen vor (Wechselflor). Die Gestaltung und die Ästhetik spiel bei der Pflanzenwahl in diesen Beeten eine wichtige Rolle. Gleichzeitig werden auch (einheimische) Pflanzen verwendet, welche für Insekten wertvoll sind und den Tieren über die gesamte Vegetationsperiode Nahrung bieten.
Im Jahr 2023 wurden folgende Pflanzen verwendet:
Spalte 1 | Spalte 2 |
---|---|
Kornblume |
Centaurea cyanus Blauer Junge |
Echter Koriander |
Coriandrum sativum Calypso |
Staudensalbei violett |
Salvia hybrida Salvinio Dark Purple |
Staudensalbei pink |
Salvia hybrida Salvinio Pink |
Staudensalbei weiss |
Salvia hybrida Salvinio White |
Steppensalbei pink |
Salvia nemorosa Caradonna Pink Inspiration |
Steppensalbei violett |
Salvia nemorosa Kate Glenn |
Steppensalbei weiss |
Salvia nemorosa Smow Hill |
Schopfsalbei |
Salvia viridis Mischung |
Eisenkraut |
Verbena bonariensis Vanity |