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Medienmitteilungen

10. Juli 2020, 11:50 Uhr | Bereich Medienmitteilungen

Projektabschluss «Zukunft St.Galler Innenstadt»

Im Jahr 2016 initiierten die Stadt St.Gallen sowie die lokalen Wirtschaftsverbände das partizipative Projekt «Zukunft St.Galler Innenstadt». Ziel war es, die Entwicklung und Belebung der St.Galler Innenstadt zu analysieren und Antworten auf die Herausforderungen aufgrund des stark wachsenden Online-Shoppings und Einkaufstourismus zu finden. Gemeinsam mit verschiedenen Arbeitsgruppen wurden bis heute diverse Projekte aus zehn Massnahmenfeldern umgesetzt. Der nun vorliegende Abschlussbericht orientiert über alle realisierten Aktivitäten.

Projektabschluss «Zukunft St.Galler Innenstadt»

In einer ersten Phase wurden in den Jahren 2016 und 2017 die Herausforderungen für den stationären Handel und die generelle Lage der St.Galler Innenstadt analysiert. Daraus entstand ein Schlussbericht mit konkreten Handlungsempfehlungen, welcher im Juli 2017 publiziert wurde. Das Zukunftsbild für die St.Galler Innenstadt wird darin wie folgt beschrieben: «Die St.Galler Innenstadt ist eine weitherum bekannte, belebte und in ihrem historischen Umfeld einzigartige Einkaufs-, Erholungs-, Gastro-, und Kulturdestination, getragen von den lokalen Akteuren.» Um dieses Ziel zu erreichen, konzentrierten sich ab dem Jahr 2018 die involvierten Institutionen und Personen auf die Umsetzung der definierten Massnahmenfelder. In insgesamt zehn Massnahmenfeldern können heute grosse Fortschritte vorgewiesen werden. Der nun vorliegende Abschlussbericht beschreibt alle umgesetzten Projekte. Folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick.

«City Messenger» ermöglicht direkten Draht zum lokalen Geschäft und Restaurant

Die Smartphone-Applikation «City Messenger» wurde im Herbst 2019 gemeinsam mit der Fachhochschule St.Gallen und der Renuo AG lanciert und unterstützt das innerstädtische Gewerbe in der digitalen Vernetzung mit Kundinnen und Kunden. Nach neun Monaten Laufzeit sind bereits über 5‘000 Nutzerinnen und Nutzer sowie mehr als 70 Geschäfte mit dabei.

«Märlistation» sorgt für strahlende Kinderaugen

Im Massnahmenfeld «Nutzung und Gestaltung Aussenraum» entstand das Teilprojekt «Lebensraum» mit dem Ziel, die Innenstadt familienfreundlicher zu gestalten. Als erste konkrete Umsetzung wurde im Dezember 2019 die Märlistation beim Blumenmarkt eröffnet. Die umfunktionierte, ehemalige Telefonkabine ermöglicht Kindern in eine märchenhafte Welt einzutauchen und Hörspiele zu geniessen. Um in Zukunft weitere Spielpunkte zu realisieren, wurde der Verein «Spielpunkte St.Gallen» gegründet.

Velo-Lieferdienst bietet bequemes Shoppingerlebnis

Unter dem Namen «ViaVelo» lancierte die Trägerschaft (Pro City St.Gallen, AGGLO St.Gallen-Bodensee, Velokurier «Die Fliege», Stadt St.Gallen) einen Velo-Lieferdienst, welcher der St.Galler Bevölkerung ermöglicht, Einkäufe aus der Innenstadt zu einer gewünschten Adresse im Stadtgebiet liefern zu lassen. Aufgrund von Covid-19 und dem damit verbundenen «Lockdown» wurde der Service für die Geschäfte bereits im April realisiert. Die viaVelo-App steht ab 19. August 2020 zur Verfügung.

Vollzugsreglement ermöglicht erweiterte Ladenöffnungszeiten

Die Erweiterung der Ladenöffnungszeiten wurde von der Stadt im Rahmen eines neuen Vollzugsreglements per 1. Juni 2020 umgesetzt. Die Stadt St.Gallen realisierte auf Basis einer Tourismusgemeinde erweiterte Öffnungszeiten für einen klar begrenzten Innenstadtperimeter. Neu können Läden des Detailhandels von Montag bis Samstag von 6 Uhr bis 20 Uhr und am Sonntag mit der notwendigen Bewilligung von 10 Uhr bis 17 Uhr öffnen.

Sternenstadt St.Gallen belebt mit neuen Aktivitäten

Die St.Galler Sternenstadt mit der Beleuchtung «AllerStern» feierte 2019 ihr 10-jähriges Jubiläum. Seit Dezember 2019 ist es Geschäften sowie Privatpersonen möglich, den Verein mit einer Sternenpatenschaft zu unterstützen. Damit werden neue, festliche Aktivitäten zur Belebung der Innenstadt während der Adventszeit finanziert. So schmückten im Advent 2019 beispielsweise zehn mobile und wiedereinsetzbare Christbäume die Achse vom Marktplatz bis zum Kloster, um den Weihnachtsmarkt und den Christbaum auf dem Klosterplatz stärker zu verbinden.

«Pop-up City» vereinfacht die Realisierung von Zwischennutzungen

Um leerstehenden Ladenlokalen in der Innenstadt entgegenzuwirken, wurde im Massnahmenfeld «Zwischennutzungen» das Eröffnen von Pop-Up-Shops erleichtert. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St.Gallen, der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs und der Stadt Zürich sowie der Plattform popupshops.com entwickelte die Projektgruppe eine neue intelligente Funktion, welches den Betreiberinnen und Betreibern von Pop-Up-Shops anhand von Daten die bestmögliche Lokalität für ihr Sortiment vorschlägt. Die Funktion ist seit Juni 2020 in die Plattform popupshops.com integriert. Ein Leitfaden zeigt zudem, wie bei einer Zwischennutzung in der Stadt St.Gallen vorgegangen werden muss.

«City Management Board» stärkt Zusammenarbeit nachhaltig

Um die Herausforderungen der Innenstadtbelebung und -vermarktung auch in Zukunft zu meistern, ist es wichtig, dass verschiedene St.Galler Institutionen mit entsprechenden Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zusammenarbeiten. Es handelt sich beim «City Management Board» um ein Gremium mit je einer Vertretung aus den sechs Institutionen Gastro Stadt St.Gallen, Gewerbe Stadt St.Gallen, Hotels St.GallenBodensee, Pro City St.Gallen, der Standortförderung Stadt St.Gallen und St.Gallen-Bodensee Tourismus. Ziel ist die integrierte und gemeinsame Vorgehensweise zur Förderung der Bekanntheit, Einzigartigkeit und Belebung der St.Galler Innenstadt gemäss des Zukunftsbildes. Im Frühsommer 2020 lancierte das Gremium als erste gemeinsame Aktion die Kommunikationskampagne «Sankt» zur Bekanntmachung und Belebung der Innenstadt.

Das Projekt «Zukunft St.Galler Innenstadt» setzte von Beginn an auf einen stark partizipativen Ansatz und bezog die Öffentlichkeit aktiv mit ein. Damit schlug das Projekt eine Brücke zwischen Bevölkerung, Unternehmen, Verbänden und Verwaltung. Das Vorgehen stärkte das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen allen Akteurinnen und Akteuren. Insbesondere die zweimal jährlich stattfindenden öffentlichen Foren, an denen über den aktuellen Stand der Massnahmen informiert wurde, waren mit jeweils mindestens 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut besucht. Das letzte öffentliche Forum in dieser Art musste diesen Frühsommer aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt werden. Über die gesamte Projektdauer investierte die Stadt St.Gallen CHF 330'000 für die Umsetzung aller Massnahmen, die Durchführung der öffentlichen Foren sowie die Erarbeitung von Konzepten durch Dritte.

 
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7 Kommentare
  • Iris Jenny 21. Juli 2020 11:42
    Ohne zusätzliche Parkplätze wird da mit der belebten Innenstadt leider nicht klappen. Das ist links-grünes Wunschdenken, dass die Leute nur mit dem ÖV in die Stadt kommen.
    Der Hauptgrund warum fast niemand mehr in der Innenstadt einkauft und die Läden nur so wegsterben ist, die prekäre Parkplatzsituation. Generell wird in St.Gallen der Individualverkehr immer mehr verdrängt. Das Resultat ist ganz klar sichtbar. Aber man kann es auch weiterhin verdrängen. Bald gibt es keine Läden mehr in der Innenstadt.
  • Sankt Gallus 24. Juli 2020 13:13
    Vor allem bei diesen öV -Verbindungen...S-Bahn St.Gallen nach wie vor inexistent und auch 2035, da man dies verschlafen hat.
  • Anton Antonius 15. Juli 2020 16:29
    Insgesamt ein bürgerlicher Papiertiger und Projekt des Gewerbes, für dass sich die Stadt einspannen liess. Ich sehe ausser ein paar Imagekampagnen, vielen professionell produzierten Projektbegleitvideos und teuren Apéros eigentlich wenig Resultate. Sternenstadt? Märchenzelle? 5000 User des CityMessengers? Beeindruckend. Wenn dann noch die verlängerten Ladenöffnungszeiten als Projekterfolg verbucht werden, dann zeigt das umso mehr, dass unter partizipativ einzig und allein die Partizipation des Gewerbes gemeint war. So wird doch keine Innestadt attraktiv.
  • HappyLight ⭐ 10. Juli 2020 21:29
    In 2017 glaube ich, habe ich von einer Idee gelesen. Die Idee war, dass man Tetris in der Innenstadt spielen könnte, auf einer Hauswand. Das fand ich mega cool, weil ich Tetris so sehr liebe, also mehr das moderne Tetris.
    Wird an dieser Idee weitergearbeitet? Ich fänds mega cool!
    - HappyLight ⭐
  • Stadt St.Gallen 13. Juli 2020 15:19
    Der «Verein Spielpunkte St.Gallen» plant weitere Spielpunkte in der Innenstadt. Die dazumal angedachte Liegenschaft der Swisslife eignet sich aufgrund der neuen Fassade leider nicht mehr für dieses Spiel. Der Verein wird weiterhin nach passenden Liegenschaften für das Tetris-Spiel Ausschau halten und falls möglich umsetzen.
  • HappyLight ⭐ 23. Juli 2020 02:44
    Okay. Danke für die Antwort. Schön, dass noch Hoffnung dafür besteht.
  • Markus Weissert 10. Juli 2020 15:27
    Habe ich Visionen zur Lebensqualität in der Innenstadt überlesen? Ohne neue Grünräume und Wasserflächen bleiben einseitig wirtschaftsorientierte Maßnahmen nicht nachhaltig!