Die Stadt St.Gallen setzt sich für die Entwicklung lebendiger und inklusiver Quartiere ein, die den Bedürfnissen aller Generationen und Gesellschaftsgruppen gerecht werden. Im Fokus stehen dabei der soziale Zusammenhalt, zivilgesellschaftliches Engagement und die Förderung von Nachbarschaftshilfe. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Bewohner/innen aktiv am gemeinschaftlichen Leben teilnehmen und von den vielfältigen Angeboten vor Ort profitieren können.
Gemeinsame Strategie für Quartier- und Gemeinwesenarbeit
Mit dem Legislaturziel «Unsere Quartiere – Lebensräume für alle!» aus dem Handlungsfeld Gesellschaft möchte der Stadtrat eine gemeinsame Strategie für eine koordinierte und kooperative Quartier- und Gemeinwesenarbeit entwickeln und erste Massnahmen umsetzen.
Partizipative Konzeptentwicklung
Die Dienststelle Gesellschaftsfragen der Stadt St.Gallen entwickelt von September 2024 bis Juni 2025 zusammen mit der Fachhochschule OST sowie Schlüsselpersonen aus den Lebensräumen und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ein Konzept, das in drei ausgewählten Lebensräumen erprobt werden soll. Das Ziel ist, interessierte Kreise zu sensibilisieren und Ansatzpunkte für eine zukünftige zielgruppenübergreifende Quartierarbeit aufzuzeigen. Das Konzept schafft Voraussetzungen für einen gesellschaftspolitischen Diskurs über das zeitgemässe Zusammenleben im urbanen Lebensraum und bereitet mit innovativen Projekten den Weg für eine kooperative und zukünftige Quartierarbeit in der Stadt St.Gallen.
In den Quartieren entfalten die verschiedensten Vereine ihre vielfältigen Aktivitäten in den Bereichen Sport, Kultur oder Freizeitgestaltung. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Quartiervereinen zu. Sie organisieren und koordinieren Anlässe im Quartier und ermöglichen Begegnungen, die sonst nie stattfinden würden.
Die Quartiervereine vertreten auch die Interessen des Quartiers gegenüber Behörden, Schulen und Institutionen. Immer häufiger setzen sie sich auch mit bedeutenden verkehrs- und umweltpolitischen Fragen sowie mit Problemen aus anderen Bereichen der städtischen Sachpolitik auseinander.
Die 18 Quartiervereine in der Stadt St.Gallen sind konfessionell und politisch neutral und leisten – ehrenamtlich – einen wichtigen Beitrag zur gesamtstädtischen Entwicklung. Sie freuen sich über Zuzüger und Zuzügerinnen und über neue Mitglieder.
In der Stadt St.Gallen stehen zehn Quartierpolizisten im Einsatz. Sie sind täglich im Quartier unterwegs und haben jederzeit ein offenes Ohr für Anliegen und Bedürfnisse der Bevölkerung. Sie erteilen Auskünfte, überprüfen Hinweise, schlichten bei verfahrenen Situationen oder leiten Anliegen an die zuständige Stelle weiter.
QuartierpolizeiDie Stadt St.Gallen hat in den letzten Jahren immer wieder mit einzelnen Projekten und Initiativen auf Anliegen aus den Quartieren reagiert und eine Reihe von Massnahmen umgesetzt. Mit der Stelle des Quartierbeauftragten werden Handlungsstrategien für eine koordinierte und kontinuierliche Quartierarbeit entwickelt, welche die Wohn- und Lebensqualität nachhaltig verbessern sowie in den Quartieren eine soziale Stabilisierung erreichen.
Seit April 2012 steht den Quartierbewohnenden und Quartierakteuren eine Anlaufstelle zur Verfügung, welche
- als Türöffner die Verbindung zwischen der Quartierbevölkerung und der Stadtverwaltung sicherstellt und quartierpolitischen Anliegen eine angemessene Stimme verschafft,
- das freiwillige Engagement, die Selbstorganisation und die Mitwirkung von Vereinen, Institutionen und von Einzelpersonen fördert,
- sich für attraktive Orte der Begegnung innerhalb der Stadt und im stadtnahen Naturraum einsetzt,
- bei Entwicklungsplanungen und Bauprojekten die Anliegen von Personengruppen und Vereinen einbezieht,
- die Bedürfnisse breiter Bevölkerungsschichten erkennt,
- unkomplizierte finanzielle Unterstützung zur Realisierung von Quartierprojekten und zur Initiierung von Aktivitäten leistet,
- für die Erstellung und den Vergleich von quartierbezogenen statistischen Daten zuständig ist,
- mit dem Projekt „Tag der Nachbarn“ initiative Bewohnerinnen und Bewohner ermutigt, einen kleinen Anlass im Haus, eine unkomplizierte Feier im Garten oder ein grösseres Strassenfest unter Nachbarinnen und Nachbarn zu organisieren.
Für die unkomplizierte Realisierung von Quartierprojekten und zur Initiierung von Aktivitäten steht ein gesamtstädtisches Quartierbudget zur Verfügung. Die Projektgelder können von Quartierakteuren wie z.B. Quartiervereinen, Interessengruppen, Vereinen, Schulen, aber auch von Bewohnerinnen und Bewohnern unter vorgegebenen Bedingungen beantragt werden.
Aufbau von dezentralen Begegnungsorten für Familien mit kleinen Kindern und/oder für ältere Menschen
Ausgangslage
Die Stadt St.Gallen fördert die Entwicklung und Etablierung von Begegnungsorten für Familien und ältere Menschen bzw. von dezentralen Standorten in verschiedenen Quartieren der Stadt St.Gallen mittels finanzieller Beiträge und Entwicklungsberatung. Ziel dieser Förderung ist, dass bei Bedarf und entsprechendem Engagement kooperative und koordinierte Begegnungs- und Bildungsorte für Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen entstehen, die als zentraler Ort im Sinne eines «Dreh- und Angelpunktes» Bekanntheit haben und die für die genannten Zielgruppen attraktiv zum Aufsuchen sind.
Fördergrundsätze
Gefördert werden Begegnungs- und Bildungsorte, welche Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen als primäre Zielgruppen ansprechen bzw. entsprechende Bestrebungen dazu. Mit dem «Förderkonzept dezentrale Standorte» wird sichergestellt, dass eine kooperative und koordinierte Entwicklung entsprechender Begegnungs- und Bildungsorte in den Quartieren möglich ist. Um von der städtischen Förderung profitieren zu können, sind Kriterien zu erfüllen, welche Entwicklungen für diese Zielgruppe besonders begünstigen.